GLÜCKLICHER ZUFALL UND SERENDIPITÄT IN DER MEDIZIN
Der Zufall ist hier ein subjektiver (relativer), das heißt, es ist nur subjektiv
unbekannt, was genau abläuft, es gibt aber eine kausale Erklärung dafür.
Wie Zufall und Intuition eine wichtige Rolle in Forschung und Wissenschaft
spielen, zeigt die lange Liste an Entdeckungen, die dem Zufall zu verdanken
sind:
Die Entdeckung von Penicillin gehört beispielsweise dazu. Der
schottische Bakteriologe Alexander Fleming lässt seine Staphylokokken-
Kulturen offen im Labor stehen und fährt auf Urlaub. Als er zurückkommt,
entdeckt er, dass zufällig hineingeratene Schimmelpilze der Gattung Penicillium
notatum die Bakterien getötet haben.
Auch zu erwähnen ist die zufällige Entdeckung der Röntgenstrahlung. 1895 entdeckte der Physiker Wilhelm Conrad Röntgen bei seinen Forschungen zu elektrischen Entladungen in verdünnten Gasen eine den Physikern bis dato unbekannte Sorte sehr durchdringungsfähiger unsichtbarer Strahlung, Röntgen selbst sprach von X-Strahlung, was soviel bedeutet wie „unbekannte Strahlen“, ein Begriff, der sich im anglo-amerikanischen Sprachraum als X-Rays durchsetzen sollte. Die Medizin wurde durch das neue diagnostische Mittel revolutioniert.
Weitere Zufallsentdeckungen in der Medizin sind häufig:
Den Anfang machten Abenteurer wie die Spanier, die in Peru zufällig eine Medizinalpflanze entdeckten: Um 1630 berichteten sie, dass die China-Rinde Fieber senke.
1981 spritzte der amerikanische Mediziner Alan Scott seinen schielenden Patienten Botox, ein Gift benannt nach dem Bakterium Clostridium botulinum, in bestimmte Augenmuskeln, nachdem er
den therapeutischen Nutzen der Substanz entdeckt hatte. Nach der Spritze
entspannten sich die Muskeln und das Schielen verschwand. Botox wurde
bald als Krampflöser in Gesichtsmuskeln, bei Schiefhals oder anderen
spastischen Erkrankungen eingesetzt. Schönheitschirurgen kennen inzwischen
Botox als Standard-Faltenglätter.
Viagra wurde ursprünglich als Mittel gegen die koronare Herzerkrankung entwickelt, der Wirkstoff Sildenafil sollte die Gefäße im Herz entspannen und so die Beschwerden der Angina pectoris mindern oder als Mittel gegen Bluthochdruck helfen. Selten war wohl eine Medikamenten-Nebenwirkung so erfreulich – und bei den Betroffenen erwünscht: 1993 berichteten britische Minenarbeiter, die für eine Studie ein neues Medikament gegen Bluthochdruck einnahmen, häufiger und sogar länger andauernde Erektionen zu haben. Als Wirkstoff gegen Erektionsstörungen getestet, wurde Viagra 1998 als Potenzmittel auf den Markt gebracht.
Lithium, das Salz eines Alkalimetalls, hilft etwa einem Drittel aller Patienten bei Bipolarer Depression, ein gemäßigteres und glücklicheres Leben zu führen. Die antimanische Wirkung von Lithiumsalzen wurde von dem australischen Psychiater John F. Cade entdeckt, der Lithium erstmals 1949 als psychiatrisches Medikament beschrieb. Die Entdeckung des Effekts beruhte eigentlich auf einer falschen Annahme: Cade hatte mit Harnstoffverbindungen experimentiert, da er eine Vergiftung des Organismus mit Stoffwechselendprodukten wie Harnstoff als Auslöser psychischer Störungen ansah. In einem psychiatrischen Handbuch heißt es: „Während der Durchführung eines Tierexperiments hatte Cade eher zufällig entdeckt, daß Lithium die Tiere lethargisch machte, woraufhin er dieses Mittel einigen seiner aufgeregten Patienten verabreichte.“ Weiter heißt es, dies sei ein „zentraler Moment in der Geschichte der Psychopharmakologie […gewesen.]“ (Harold I. Kaplan, M.D. & Benjamin J. Sadock, M.D., Clinical Psychiatry, Williams & Wilkins, 1988, S. 342). Ab 1967 propagierte der dänische Psychiater Mogens Schou Lithium als Phasenprophylaxe bei affektiven Psychosen. John F. Cade war bis zu seinem Tod maßgeblich an der Weiterentwicklung der Lithiumtherapie beteiligt. Bis 1950 war Lithiumcitrat ein Inhaltsstoff des Erfrischungsgetränkes 7 Up, bevor es durch Natriumcitrat und später durch Kaliumcitrat ersetzt wurde.
1912 sank die Titanic – und durch Zufall entdeckte der Wiener Kardiologe Prof. Wenckebach das erste Medikament gegen Herzrhythmusstörungen. Ein Patient bereitete ihm Kopfzerbrechen, da seine Herzarrhythmien nicht unter Kontrolle zu bringen waren. Der Patient war allerdings weit weniger verzweifelt und erklärte dem Arzt, dass er seine Rhythmusstörung innerhalb einer halben Stunde stoppen kann, mit der Einnahme von einem Gramm Chinin. Auf diese Weise entdeckte die Ärzteschaft den antiarrhythmischen Effekt von Chinin.
Des Weiteren verdankt man die Entdeckung von Sulfonamiden – antibakteriell und antiparasitär wirksame Antibiotika, einem Zufall. Gerhard Domagk, ein deutscher Wissenschaftler und Nobelpreisträger untersuchte die Möglichkeiten zur Behandlung der Blutvergiftung mit Streptokokken. 1932 fand er in Versuchen heraus, dass eine Verdünnung des Azofarbstoffes „Prontosil“ bei Mäusen wirkte. Prontosil ist der Handelsname für ein ursprünglich der Farbstoffchemie (Azofarbstoff) entstammendes Produkt zur Rotfärbung von Textilien. Prontosil ist der erste Stoff einer Gruppe, die wir heute als Sulfonamide kennen. Sie werden allerdings nur noch in begrenztem Umfang eingesetzt, da Flemings Entdeckung des Penicillins sie abgelöst hat. In großem Umfang eingesetzt wurde Prontosil im zweiten Weltkrieg auf deutscher Seite, da man hier über das Penicillin noch nicht verfügte. Es wurde bei Verletzungen – wie auf alliierter Seite das Penicillin – vorbeugend gegen Wundinfektionen verabreicht.
Benzodiazepine (Gruppe von Schlaf- und Beruhigungsmitteln) wurden entdeckt, weil man nach Antiinfektiva (Arzneimittel zur Behandlung von Infektionen) suchte. Ziel des Österreichers Dr. Max Berger war es 1943, ein Antibiotikum vor den Abbaueffekten von Enzymen bestimmter Bakterien (Penicillinasen) zu schützen. Während der Tests an Mäusen entdeckte das Ärzteteam, dass bestimmte Substanzen Muskelkrämpfe auflösen können. Die Mäuse waren immer dann besonders zahm, wenn eine bestimmte Substanzgruppe eingesetzt wurde. Es handelte sich dabei um den Wirkstoff Chlordiazepoxid, welches später als Medikament zur Beruhigung namens Librium bekannt wurde.
Die Aufnahme der MAO- Hemmer als erste überzeugend antidepressiv wirksame Substanz- Gruppe in das damals 1960 begrenzte Spektrum an psychopharmakologischen Therapien, geht auf die klinisch zufällige Beobachtung der stimmungsaufhellenden Wirkung des Hydrazidderivats Iproniazid bei Tuberkulosekranken in die Fünfzigerjahre zurück.
Der Grundstein für die Entwicklung der ACE-Hemmer wurde 1956 mit der Aufklärung der Funktion des Angiotensin Converting Enzyme (ACE) durch Leonard T. Skeggs und Joe Kahn gelegt. Die Bedeutung dieses Enzyms für die Blutdruckregulation wurde anfangs nicht erkannt und ACE- Hemmer wurden bei Stenocardie-Beschwerden verordnet.
Auch die Epigenetik hat ein Beispiel eines glücklichen Zufalls – die Mao-B Proteinexpressionsstilllegung durch den Methylgruppen-Donor an die Erbsubstanz (-)-S-Adenosyl-L-Methionin (Ademetionin), veröffentlicht 2013 in der Masterarbeit von Dr. Eduard Rappold: „Effekte einer kombinierten Ademetionin (SAM)/Vitamin-B12 Therapie auf die Kognition bei Alzheimer-Demenz und auf relationale Biomarker“.
Solche überraschenden Entdeckungen, auf die eine korrekte Erklärung folgt, werden als Serendipität bezeichnet. Ursprünglich stammt der Begriff Serendipität aus dem 18. Jahrhundert.
Der britische Autor Horace Walpole hat ihn verwendet, um einem Freund einen Zufallsfund zu schildern. Entlehnt hat er ihn dem persischen Märchen: „Die drei Prinzen von Serendip“. In dieser Geschichte finden drei Königskinder auf Grund ihrer Offenheit für das Neue und Unbekannte durch ihre ausgeprägte Beobachtungsgabe und ihres Scharfsinns Dinge, die
sie gar nicht gesucht hatten.
Dieser glückliche Zufall und die Intuition, etwas instinktiv zu verstehen, ohne dass bewusste Überlegungen erforderlich sind, haben individuelle Voraussetzungen.
Bei den drei Königskindern waren es jene ausgeprägte Beobachtungsgabe
und ihr Scharfsinn, in der Forschung wären es Fleiß, Forschergeist
und der Freiraum Unerwartetem nachzugehen. Entscheidend ist aber
die Fähigkeit, den praktischen Wert eines Zufalls auch erklären zu können.
Ihr
Eduard Rappold
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(-)-S-Adenosyl-L-Methionin (Ademetionin) ist ein nicht entbehrbares Schlüsselmolekül in der Biologie, vorallem für die Methylierung unserer Erbsubstanz, findet sich aber nicht in unserer Nahrung.
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