
Generation Metamodern – Wie die Jugend heute zwischen Selbstoptimierung und Sinnsuche lebt
Was treibt die junge Generation an? Zwischen Selbstoptimierung, Sinnsuche und digitaler Reizüberflutung scheint sie oft zerrissen. Zwei Bücher des Jugendforschers Bernhard Heinzlmaier liefern ein spannendes Kontrastbild: „Generation Ego“ (2013) und „Babyboomer gegen Generation Z“ (2022). Vergleicht man diese Werke, zeigt sich eine faszinierende Entwicklung – eine, die tief in den Geist der Metamoderne führt.
Vom „Ich-Projekt“ zur Sinnsuche
In Generation Ego beschreiben Heinzlmaier und Ikrath eine Jugend, die sich ganz dem Markt unterwirft: individuell, flexibel, pragmatisch. Es geht um Karriere, Selbstvermarktung, Anpassung. Der Leitspruch: „Mach was aus dir!“
Fast zehn Jahre später zeichnet Heinzlmaier in Babyboomer gegen Generation Z ein völlig anderes Bild: Die Jugend wirkt nun sensibel, sicherheitsbedürftig, moralisch engagiert. Sie sucht Halt, Identität, klare Werte – oft inmitten eines digitalen Dauerrauschens, das überfordert statt verbindet.
Willkommen in der Metamoderne
Was auf den ersten Blick widersprüchlich erscheint, folgt einem größeren Muster: Die Jugend lebt metamodern.
Sie ist weder zynisch noch naiv, sondern beides zugleich. Zwischen Hoffnung und Zweifel, Ironie und Ernst, Individualismus und Kollektivbewusstsein sucht sie ihren Weg.
Die Metamoderne beschreibt genau diese Haltung:
Ein Pendeln zwischen Gegensätzen – nicht als Schwäche, sondern als kreative Antwort auf eine komplexe Welt.
Warum das auch epigenetisch spannend ist
Gerade in der Epigenetik zeigt sich, wie Erfahrungen Umwelt & Identität prägen. Wenn eine Generation zwischen digitalem Dauerstress und der Suche nach Sinn lebt, hinterlässt das Spuren – im Denken, im Fühlen, womöglich sogar auf molekularer Ebene. Stresssysteme, Resilienz, Selbstwirksamkeit: All das ist nicht nur psychologisch, sondern auch biologisch bedeutsam.
Resümee: Jugend im Zwischenraum
Die junge Generation ist weder egoistisch noch verloren – sie lebt im Zwischenraum.
Sie ist Ausdruck einer metamodernen Kultur, die alte Ordnungen hinterfragt, ohne ins pure Chaos zu kippen.
Sie sucht Sinn in einer Zeit, die sich selbst nicht mehr ganz ernst nimmt – und genau darin liegt ihre Kraft.
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Quellen
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Heinzlmaier, Bernhard & Ikrath, Philipp (2013): Generation Ego – Die Angst um den Wert der jungen Generation. Wien: facultas.wuv.
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Heinzlmaier, Bernhard (2025): Babyboomer gegen Generation Z – Vom Ende des neuen Biedermeier. Wien: Promedia Verlag.
Ihr
Eduard Rappold
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