Elisabeth von Samsonow intellektuelles Lebenswerk
Elisabeth von Samsonow ist eine österreichische Philosophin, Künstlerin und Professorin, die sich mit Themen wie Feminismus, Körperlichkeit, Materie und Spiritualität auseinandersetzt. Sie ist bekannt für ihre multidisziplinären Werke, die Kunst und Philosophie miteinander verbinden, und setzt sich intensiv mit der Rolle der Frau und der weiblichen Spiritualität auseinander.
Der Leitgedanke „Mädchen, Pferd und Baum“ ist eine poetische und symbolhafte Ausdrucksform ihrer philosophischen und künstlerischen Arbeit. Jede dieser drei Figuren steht vermutlich für zentrale Aspekte ihres Denkens:
- Das Mädchen: In vielen ihrer Werke behandelt von Samsonow die Rolle von Frauen und insbesondere von Mädchen als Trägerinnen von Transformation und Erneuerung. Es geht dabei um die Kraft der Weiblichkeit und die Idee des Werdens, der Veränderung und der Macht über den eigenen Körper und Geist.
- Das Pferd: Das Pferd kann als ein Symbol für Freiheit, Stärke und Vitalität gesehen werden. In verschiedenen Kulturen und Mythologien hat das Pferd eine besondere Rolle als Begleiter von Göttinnen oder als Symbol für die Verbindung zwischen dem Materiellen und dem Spirituellen.
- Der Baum: Der Baum steht in vielen Kontexten für Leben, Wissen und Verbindung zwischen Himmel und Erde. In der Mythologie und in der Kunst ist er oft ein Symbol für Weisheit und die Kontinuität des Lebens.
Samsonows Werke als Bildhauerin, Malerin und Theoretikerin greifen diese Elemente auf und setzen sich mit den tiefen metaphysischen Fragen auseinander, die sich um das Weibliche, das Natürliche und das Göttliche drehen. Besonders die „sprechende Göttin“ in ihrer Arbeit symbolisiert die Rückeroberung von weiblicher Macht und Autonomie durch Sprache, Kunst und spirituelle Praxis.
Ein weiteres Beispiel für solche Schöpfungen ist ihre Auseinandersetzung mit der prähistorischen Venusfigur, die in der Kunstgeschichte und in der Archäologie als Symbol für Fruchtbarkeit und Weiblichkeit gilt. Samsonow interessiert sich dabei nicht nur für die Artefakte selbst, sondern auch für die Orte, an denen sie gefunden wurden, sowie für die kulturellen und spirituellen Bedeutungen, die diesen Funden zugeschrieben werden. Sie versucht, diese symbolischen Orte durch ihre Kunst wieder zum Leben zu erwecken und eine Verbindung zur spirituellen und metaphysischen Kraft des Weiblichen herzustellen.
Ihre künstlerischen Installationen und Werke an solchen prähistorischen Orten können als ein Versuch verstanden werden, das „Land“ für die Göttin – also den Raum für die spirituelle und symbolische Bedeutung der Weiblichkeit – neu zu erschaffen. Diese Werke sind nicht nur eine Rückbesinnung auf die Vergangenheit, sondern auch ein Statement zur Wiedergewinnung und Erneuerung weiblicher Spiritualität und Macht in der heutigen Zeit.
Ihre Arbeit vereint somit Philosophie, Kunst und Spiritualität zu einem intellektuellen Lebenswerk, das stark auf der Idee der Rückgewinnung und Erneuerung von weiblicher Stärke und Weisheit basiert.
Ihr
Eduard Rappold