Moralischer Eifer und Linke Werte

Warum sind die „Grünen“ und Protestanten besonders moralisch eifrig?

Sowohl die Grünen als politische Bewegung als auch der Protestantismus als religiöse Tradition neigen zu einem moralischen Eifer, weil sie aus Ideologien stammen, die stark auf ethischen Prinzipien, Pflichtbewusstsein und missionarischem Denken beruhen. Diese Gemeinsamkeit hat tiefgehende historische, religiöse und psychologische Wurzeln.


1. Protestantismus: Moral als Pflicht und Mission

A) Protestantische Ethik: Glaube und Moral als Verpflichtung

  • Max Weber („Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“, 1904) zeigte, dass der Protestantismus eine harte Arbeitsmoral und ein starkes Pflichtgefühl gegenüber Gott betonte.
  • Calvinismus: Erfolg galt als Zeichen göttlicher Gnade – Versagen als moralisches Scheitern.
  • Lutheranismus: Individuelle Verantwortung für das eigene Seelenheil → persönlicher Eifer in Moralfragen.

Folge:
> Strenger Moralkodex: Protestantische Gesellschaften legten Wert auf Disziplin, Ordnung und Selbstverantwortung.
> Missionarisches Sendungsbewusstsein: Protestantismus legte mehr Wert auf aktive Bekehrung und moralische Korrektur anderer als der Katholizismus.
> Politische Wirkung: Protestantische Länder (z. B. Skandinavien, Deutschland, Niederlande) entwickelten sozialmoralische Bewegungen wie Sozialdemokratie oder grüne Bewegungen.

B) Protestantismus und moderne politische Bewegungen

  • Das Schuldprinzip: Viele protestantisch geprägte Bewegungen betonen persönliche und kollektive Schuld („Klimasünde“, „Kolonialschuld“).
  • Der Drang zur Weltverbesserung: Anstatt Religion als individuelles Seelenheil zu sehen (wie im Katholizismus), wird sie als Auftrag verstanden, die Welt zu verändern.
  • Kampf gegen das „Böse“: Der Protestantismus neigt dazu, moralische Fragen in Gegensätze von Gut und Böse zu übersetzen (z. B. „CO₂ ist Sünde“, „Kapitalismus ist schuld“).

Ergebnis:
Moderne moralische Bewegungen (z. B. Umwelt- und Sozialaktivismus) stehen oft in der Tradition protestantischer Moralstrenge.


2. Die Grünen: Politischer Moralismus als säkularisierte Religion

A) Die Grünen als säkularisierte Nachfolger der protestantischen Ethik

  • Die Umweltbewegung entstand in protestantisch geprägten Ländern (Deutschland, Skandinavien).
  • Starker Moraleifer: Die Grünen vertreten ihre Positionen mit einer missionarischen Energie, die an religiöse Überzeugungen erinnert.
  • Sünden- und Bußgedanke: Wer gegen Klimapolitik argumentiert, wird als moralisch minderwertig dargestellt („Klimaleugner“, „Schuld an der Umweltzerstörung“).

Folge:
> Klimawandel wird nicht nur als wissenschaftliches, sondern als moralisches Problem gesehen.
> Gesellschaftliche Transformation wird als „Erziehung“ des Volkes verstanden („weniger fliegen“, „weniger Fleisch“, „moralischer Konsum“).
> Protestantische Askese wird in modernen Formen reproduziert („Verzicht ist gut“, „weniger Konsum ist moralisch“).


B) Strukturelle Ähnlichkeiten zwischen Grünen und Protestantismus

Protestantismus Grüne Ideologie
Religiöse Pflicht, Gott zu ehren Ethische Pflicht, die Umwelt zu schützen
Schuld & Buße (Sündenvergebung) Klimasünden & CO₂-Kompensation
Evangelisation (Bekehrung anderer) Klimabewusstsein verbreiten (z. B. „Veganuary“, „Fridays for Future“)
Striktes Wertesystem (z. B. Keuschheit, Disziplin) Strikter Lebensstil (z. B. Veganismus, Verbot von SUVs)
Glaubenskriege zwischen Konfessionen Grüne gegen „Klimaleugner“, Kapitalismus, Fleischesser

Ergebnis:
Die Grünen sind eine „säkularisierte Religion“ mit protestantischem Ethos.
Moral steht über Pragmatismus („Wir müssen handeln, egal was es kostet“).


3. Warum sind „Grüne“ und Protestanten so moralisch eifrig?

> Protestantische Prägung: Strenge Moral, Pflichtgefühl und die Idee, andere erziehen zu müssen.
> Säkularisierte Ethik: Religiöse Dogmen wurden durch politische Dogmen ersetzt (Umwelt, soziale Gerechtigkeit, Antikapitalismus).
> Schwarz-Weiß-Denken: „Gut vs. Böse“-Rhetorik, wenig Raum für pragmatische Kompromisse.
> Missionsdrang: Andere „retten“ oder „aufklären“ gehört zur Ideologie (z. B. Klimabewegung).
> Schuld & Buße: „Klimasünden“ müssen kompensiert werden, analog zur christlichen Beichte.


Die Grünen sind der politische Erbe des protestantischen Moraleifers

> Beide haben eine tief verwurzelte Moraltradition, die auf Pflicht und Disziplin basiert.
> Beide neigen dazu, Weltprobleme in moralische Kategorien zu übersetzen.
> Beide sehen sich als Erzieher und „Retter“, die andere belehren müssen.
> Grüner Aktivismus ist eine säkularisierte Form der protestantischen Missionsbewegung.

Die Grünen sind der politische Protestantismus der Moderne – mit CO₂ statt Erbsünde.

„Linke Werte“ – Was bedeutet links heute?

Der Begriff „linke Werte“ ist historisch gewachsen und umfasst soziale Gerechtigkeit, Gleichheit und Umverteilung. Doch die linke Ideologie hat sich verändert – von der ursprünglichen Klassenpolitik hin zu Identitätspolitik und Globalismus.


1. Historische Wurzeln linker Werte

Französische Revolution (1789):

  • Links = Für Gleichheit und Volkssouveränität
  • Rechts = Für Monarchie und Hierarchie

Sozialismus & Marxismus (19. Jh.):

  • Klassenkampf: Kapital gegen Arbeiter
  • Ziel: Abschaffung von Klassen, Umverteilung, kollektives Eigentum

Nach 1945: Demokratischer Sozialismus & Sozialdemokratie

  • Wohlfahrtsstaat (Skandinavien, Deutschland)
  • Schutz der Arbeiterrechte, progressive Steuern


Linke Werte entstanden aus dem Kampf für soziale Gleichheit und gegen Kapitalmacht.


2. Kernwerte der Linken heute

A) Wirtschaft & soziale Gerechtigkeit

  • Umverteilung: Höhere Steuern für Reiche, Sozialstaat
  • Staatliche Kontrolle: Regulierung von Märkten, Mindestlöhne
  • Gegen Kapitalismus: (je nach Strömung) von Reform bis Enteignung

Problem:

  • Globalisierung vs. Arbeiterklasse → Früher kämpfte die Linke für Arbeiter, heute für Migranten & Identitätspolitik. „Die SPD kümmere sich nicht mehr um die Arbeiter, sondern um „irgendwelche Minderheiten“ (Franz Müntefering, ehemaliger SPD-Vorsitzender).

 B) Identitätspolitik & kulturelle Werte

  • Antidiskriminierung: Rechte für Frauen, Minderheiten, LGBTQ+ist eine Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer und das Pluszeichen (+) steht für weitere Identitäten und sexuelle Orientierungen, die nicht ausdrücklich in der Abkürzung enthalten sind.
  • Multikulturalismus: Offene Grenzen, Diversität
  • Cancel Culture „Cancel Culture“ bezeichnet das Phänomen, dass Personen, Organisationen oder Werke aufgrund als problematisch empfundener Aussagen oder Handlungen öffentlich kritisiert, boykottiert oder sozial geächtet werden. Dabei kann es sich um Rassismus, Sexismus, politische Ansichten oder andere kontroverse Themen handeln.→ Kritiker sagen: Meinungsfreiheit wird durch linken Moralismus eingeschränkt.

 

Identitätspolitik – Spaltung oder Gerechtigkeit?

Identitätspolitik ist eines der kontroversesten Themen der modernen Politik. Während Befürworter sie als Kampf für Gerechtigkeit und Minderheitenrechte sehen, kritisieren Gegner sie als Spaltung der Gesellschaft und neue Form der Diskriminierung.


1. Was ist Identitätspolitik?

Identitätspolitik (Identity Politics) bedeutet, dass politische Forderungen auf Gruppenidentitäten wie Geschlecht, Ethnie, sexuelle Orientierung oder Religion gestützt werden, anstatt auf universelle Prinzipien wie Klassenkampf oder Menschenrechte.

Ziel: Förderung der Interessen von benachteiligten Gruppen
Mittel: Quoten, „positiver Rassismus“, neue Sprachregeln, Dekolonisierung
Beispiele: Feminismus, LGBTQ-Rechte, Antirassismus, Postkolonialismus

Problem: Identität wird wichtiger als individuelle Leistung oder Universalismus.


2. Historische Entwicklung der Identitätspolitik

A) Bürgerrechtsbewegung (1960er Jahre)

  • Martin Luther King kämpfte für universelle Gleichheit (nicht nur für Schwarze).
  • Die zweite Welle des Feminismus forderte gleiche Rechte für Frauen.
  • Die LGBTQ-Bewegung entstand mit den Stonewall-Aufständen (1969).

Damals war Identitätspolitik auf echte systemische Ungerechtigkeiten fokussiert.

B) Postmoderne & Postkolonialismus (1980er–2000er Jahre)

  • Universelle Werte wurden infrage gestellt: „Es gibt keine objektive Wahrheit, nur Machtstrukturen.“
  • „Weiße Privilegien“, „toxische Männlichkeit“ und „Mikroaggressionen“ wurden zu zentralen Konzepten.
  • Critical Race Theory (CRT): Gesellschaft wird als permanentes System von Unterdrückung analysiert.

Fokus verschob sich von Gleichheit hin zur ständigen Betonung von „privilegierten“ und „unterdrückten“ Gruppen.


C) Woke-Kultur & Cancel Culture (2010er – heute)

Der Begriff „woke“ stammt ursprünglich aus dem afroamerikanischen Englisch und bedeutet „aufgewacht“ oder „wachsam“. In den 1930er Jahren wurde er verwendet, um ein Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeiten, insbesondere Rassismus, auszudrücken. Mit der Zeit erweiterte sich die Bedeutung auf ein allgemeines Bewusstsein gegenüber verschiedenen Formen der Diskriminierung und Ungleichheit.

In der öffentlichen Debatte wird „woke“ häufig im Zusammenhang mit Themen wie Identitätspolitik, sozialer Gerechtigkeit und „Cancel Culture“ diskutiert. Befürworter sehen in der „Wokeness“ ein notwendiges Bewusstsein für bestehende Ungerechtigkeiten und einen Anstoß zur gesellschaftlichen Veränderung. Gegner hingegen kritisieren, dass unter dem Deckmantel der „Wokeness“ Meinungsfreiheit eingeschränkt und Debatten unterdrückt würden.Wikipedia

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahrnehmung und Verwendung des Begriffs „woke“ je nach kulturellem und politischem Kontext variieren kann. In einigen Kreisen bleibt er ein positiver Ausdruck für soziale Sensibilität, während er in anderen als Synonym für übertriebene politische Korrektheit gilt

  • Soziale Medien verstärkten Identitätspolitik radikal.
  • „Safe Spaces“, Trigger-Warnungen und „Kulturelle Aneignung“ als neue Konzepte.
  • Sprache und Kunst wurden politisiert („Gendern“, „White Fragility“, „Defund the Police“).
  • Cancel Culture: Wer gegen identitätspolitische Narrative spricht, riskiert berufliche und soziale Konsequenzen.

Ist Woke-Kultur und Cancel Culture typisch für die Metamoderne?

Woke-Kultur und Cancel Culture passen in vielerlei Hinsicht zur Metamoderne, da sie Elemente von Postmoderne und Moderne miteinander verbinden und in eine neue Form überführen.


Was ist die Metamoderne?

Die Metamoderne wird als eine Synthese von Moderne und Postmoderne beschrieben. Sie kombiniert Elemente aus beiden Denkrichtungen und bewegt sich zwischen Zynismus und Ernsthaftigkeit, Rationalität und Emotion, Fortschritt und Dekonstruktion.

> Moderne (Aufklärung, Rationalität, Universalismus) → Wahrheit, Fortschritt, Wissenschaft
> Postmoderne (Dekonstruktion, Relativismus, Identitätspolitik) → Wahrheit ist subjektiv, Machtstrukturen bestimmen Gesellschaft
> Metamoderne (Zirkuläre Bewegung zwischen den Polen) → „Ja, es gibt keine absolute Wahrheit – aber wir handeln trotzdem so, als gäbe es sie.“

Die Metamoderne erkennt die Widersprüche der Postmoderne, versucht aber, wieder Sinn und Moral herzustellen.


Woke-Kultur als Ausdruck der Metamoderne

Postmoderne Wurzeln:

  • Woke-Kultur basiert auf Poststrukturalismus, Dekonstruktion und Kritischer Theorie.
  • Annahme: Machtstrukturen durchziehen alle gesellschaftlichen Bereiche (Patriarchat, weiße Vorherrschaft, Kapitalismus).
  • Alles ist ein soziales Konstrukt, von Geschlecht bis Wahrheit.

Metamoderne Wendung:

  • Während die Postmoderne nur dekonstruiert, will Woke-Kultur neue Werte etablieren.
  • Moralischer Aktivismus statt zynischer Relativismus: „Es gibt zwar keine absolute Wahrheit, aber Gerechtigkeit muss aktiv durchgesetzt werden.“
  • Gefühl vor Vernunft: Emotionen (Opfererfahrung) gelten oft mehr als rationale Argumente.

Woke-Kultur ist keine reine Postmoderne, sondern ein Versuch der Metamoderne, wieder moralische Strukturen zu etablieren.


Cancel Culture als Ausdruck der Metamoderne

Postmoderne Elemente:

  • Wahrheit ist relativ → „Bestimmte Narrative sind toxisch, müssen deplatziert werden.“
  • Sprache und Kultur sind Herrschaftsmechanismen → „Schlechte Sprache = schlechte Gedanken = schlechte Gesellschaft.“

Metamoderne Elemente:

  • „Moralische Reinigung“ statt bloßer Dekonstruktion → Wer nicht auf der „richtigen Seite der Geschichte“ steht, wird ausgeschlossen.
  • „Ironischer Dogmatismus“: Man erkennt den postmodernen Relativismus, aber verhält sich trotzdem wie eine moralische Avantgarde.
  • „Gutes Trauma“: Negative Erlebnisse (z. B. Diskriminierung) werden nicht überwunden, sondern als Identitätsmerkmal gepflegt.

Cancel Culture ist eine Form der moralischen Strenge in der Metamoderne. Sie negiert nicht die Postmoderne, sondern will durch „soziale Sanktionen“ eine neue Ordnung schaffen.


Woke-Kultur + Cancel Culture als „Hyper-Modernismus“?

Einige Theoretiker argumentieren, dass Woke-Kultur eher eine Rückkehr zur Moderne sei, aber in radikalisierter Form:

  • Strenge Moralvorstellungen → Neue Dogmen ersetzen alte Dogmen
  • Zensurmechanismen → Wer „falsch“ denkt, wird sozial ausgegrenzt
  • Heilsideologie → Statt Religion gibt es nun Identitätspolitik

Woke-Kultur ist nicht nur eine Fortsetzung der Postmoderne, sondern auch eine Art „neuer Puritanismus“, der moralische Autorität beansprucht.

Identitätspolitik wurde zur neuen Orthodoxie an Universitäten, Medien und Politik.


Hauptbereiche der Identitätspolitik

Thema Ziel der Identitätspolitik Kontroverse
Rassismus „Strukturellen Rassismus“ abbauen Werden „Weiße“ kollektiv verantwortlich gemacht?
Gender & Feminismus Gleichstellung, LGBTQ-Rechte, Gender-Sprache Bedroht das traditionelle Konzepte von Familie & Geschlecht?
Postkolonialismus Aufarbeitung kolonialer Vergangenheit Führen Reparationsforderungen zu neuer Spaltung?
LGBTQ Förderung von Queer-Rechten Wird Geschlechtsidentität über Biologie gestellt?
Migration & Multikulturalismus Offene Grenzen, Diversität Untergräbt es nationale Identitäten?

Kritiker sehen Identitätspolitik als Form von „Rückwärts-Rassismus“ oder „neuem Tribalismus“.


Kritik an Identitätspolitik

A) Spaltung statt Einheit

  • Identitätspolitik betont Unterschiede statt Gemeinsamkeiten.
  • Klassischer Universalismus („Alle Menschen sind gleich“) wird durch Gruppenidentität ersetzt.
  • Früher: „Ich bin ein Mensch.“ → Heute: „Ich bin schwarz, weiblich, queer.“

B) Kollektive Schuld & Opfermentalität

  • „Weiße“ oder „Männer“ werden kollektiv für die Fehler der Vergangenheit verantwortlich gemacht.
  • Opferstatus wird politisch belohnt → Wer sich als unterdrückt sieht, hat moralische Autorität.

C) Cancel Culture & Denkverbote

  • „Falsche Meinungen“ werden bestraft: Karriereende, Rufmord, Boykotte.
  • Wer sich gegen „woke“ Narrative ausspricht, riskiert soziale Ächtung.

D) Wirtschaftliche Klassenfrage wird verdrängt

  • Früher kämpfte die Linke für die Arbeiterklasse – heute für akademische Minderheitenthemen.
  • „Armer Weißer vs. reiche Schwarze Frau: Wer ist privilegiert?“

Kritiker sehen Identitätspolitik als neue Form von Dogmatismus und Kulturkampf.

Identitätspolitik begann als Kampf für Gerechtigkeit – aber wurde zunehmend dogmatisch und spaltend!


Umwelt & Globalismus

  • Klimaschutz: Strikte CO₂-Reduktion, Verbote, Green New Deal
  • Internationale Zusammenarbeit: EU, UN, WHO als Akteure
  • Anti-Nationalismus: Kritik an Grenzen & Nationalstaat.

Sind Umweltschutzmaßnahmen sozial gerecht oder belasten sie die Arbeiterklasse?


Unterschiedliche Strömungen der Linken

Strömung Merkmale Beispiel
Sozialdemokratie Reformorientiert, Markt mit Regulierung SPD, Labour Party
Marxismus/Kommunismus Klassenkampf, Enteignung, Kollektivismus Antifa, DKP, Linke (Teile davon)
Progressive Linke (woke Bewegung) Identitätspolitik, Multikulturalismus Grüne, BLM, Transaktivismus
Ökosozialismus Klimaschutz + Sozialismus Fridays for Future, Extinction Rebellion

Was sind linke Werte heute?

> Soziale Gerechtigkeit & Umverteilung
> Identitätspolitik & Diversität
> Klima- und Umweltschutz
> Internationale Solidarität & Globalismus

Linke Werte haben sich verschoben – von Klassenkampf zu Identitätspolitik & Klimaschutz!

Was wurde aus der 68er-Bewegung und ihren Studenten?

Die 68er-Bewegung war eine der prägendsten gesellschaftlichen Umwälzungen der westlichen Welt im 20. Jahrhundert. Ihre Protagonisten, die rebellischen Studenten, haben sich im Laufe der Jahrzehnte in verschiedene Richtungen entwickelt – von linken Intellektuellen bis hin zu gut integrierten Establishment-Figuren.


Die 68er-Bewegung: Ein Überblick

Protestwelle der 1960er Jahre:

  • Geprägt von Antikapitalismus, Antiautoritarismus, Antikolonialismus
  • Themen: Vietnamkrieg, Bürgerrechte, Feminismus, sexuelle Revolution, Studentenrevolte
  • Starke Strömungen in Deutschland (RAF, APO), Frankreich (Mai 68), USA (Hippies, Black Panthers), Italien (Autonome Bewegung)

Rebellion gegen das Establishment:

  • Gegner waren Regierung, Konzerne, Universitäten, konservative Gesellschaftsstrukturen
  • Ziel: Gesellschaftsveränderung, Abschaffung von Hierarchien, Demokratisierung aller Lebensbereiche

Die radikale Umgestaltung der Gesellschaft blieb aus – aber viele Ideen wurden in abgeschwächter Form übernommen.


Was wurde aus den 68er-Studenten?

A) Die Anpasser – Vom Revolutionär zum Establishment

  • Viele ehemalige Rebellen gingen in Politik, Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.
  • Beispiele:
    • Joschka Fischer (Deutschland): Früher militanter Straßenkämpfer, später Außenminister (Grüne).
    • Daniel Cohn-Bendit (Frankreich/Deutschland): „Dany le Rouge“, Studentenführer 1968, später Europaabgeordneter der Grünen.
    • Götz Aly: Früher Linksradikaler, dann Historiker mit kritischer Haltung zur 68er-Bewegung.

Viele 68er gingen in Staatsämter, Medien oder Großunternehmen – sie wurden Teil des Systems, das sie bekämpften.


B) Die Altlinken – Die „ewigen 68er“

  • Einige hielten an ihren antikapitalistischen und revolutionären Ideen fest.
  • Viele wurden Intellektuelle, Professoren oder Aktivisten, die weiterhin für „linke Werte“ kämpfen.
  • Typische Bereiche: Kultur, Medien, alternative Lebensformen, NGOs.

Beispiel:

  • Rudi Dutschke – Symbolfigur der Bewegung, blieb sein Leben lang Revolutionär.

Diese Gruppe beeinflusste Bildung, Medien und Kultur stark.


C) Die Radikalen – Vom Protest zur Gewalt

  • Einige 68er gingen in den linksextremen Terrorismus über.
  • Beispiele:
    • Rote Armee Fraktion (RAF, Deutschland): Entstand aus der Studentenbewegung, wurde zur Terrororganisation.
    • Brigate Rosse (Italien): Entführte und ermordete Politiker (z. B. Aldo Moro).
    • Weather Underground (USA): Bombenanschläge gegen das Establishment.

Viele dieser Radikalen wurden verhaftet oder starben – andere stiegen später aus und schrieben Bücher über ihre „verlorene Sache“.

 D) Die Neoliberalen – Unerwartete Wendung

  • Überraschenderweise wurden einige ehemalige 68er zu Wirtschaftsliberalen.
  • Grund: Ernüchterung über den Sozialismus und die Erkenntnis, dass Wohlstand auch Freiheit bedeutet.
  • Beispiel: Joschka Fischer, der als Grüner in der Schröder-Regierung eine prokapitalistische Politik unterstützte.

​Weitere prominente Persönlichkeiten der 68er-Bewegung entwickelten sich im Laufe der Zeit vom linken Idealismus hin zu realpolitischem Pragmatismus. Hier sind einige Beispiele:​

  • Ralf Dahrendorf: Ursprünglich Mitglied der SPD und des SDS, wechselte Dahrendorf 1967 zur FDP. Er war maßgeblich an der programmatischen Neuausrichtung der Partei beteiligt und diente als Parlamentarischer Staatssekretär im Auswärtigen Amt sowie als EG-Kommissar für Außenhandel.Wikipedia

  • Elmar Altvater: Als aktives Mitglied der 68er-Bewegung und des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) engagierte sich Altvater in der „Sozialistischen Assistentenzelle“ am Otto-Suhr-Institut. Später wurde er Professor für Politische Ökonomie und trug zur Entwicklung marxistisch geprägter polit-ökonomischer Theorien bei.Wikipedia

  • Bruno Kreisky: Obwohl nicht direkt Teil der 68er-Bewegung, beeinflusste Kreisky als Vorsitzender der SPÖ und späterer österreichischer Bundeskanzler die politische Landschaft dieser Zeit. Er setzte sich für umfassende Reformprogramme ein und bemühte sich um die Zusammenarbeit mit Fachleuten außerhalb der Partei.Wikipedia


3. Was blieb von der 68er-Bewegung?

Gesellschaftlicher Wertewandel:

  • Sexuelle Revolution, Feminismus, LGBTQ-Rechte, Multikulturalismus – viele Kernideen der 68er sind Mainstream geworden.

Bildung und Kultur:

  • Universitäten wurden demokratisiert, linke Theorien beeinflussen bis heute Sozialwissenschaften.

Grüne Bewegung & Umweltpolitik:

  • Die Anti-Establishment-Haltung der 68er mündete in den Grünen und der Umweltbewegung.

 Vom Straßenkampf zum Establishment

> Die 68er veränderten Gesellschaft und Kultur nachhaltig.
> Viele einstige Rebellen wurden Teil des Systems, das sie bekämpften.
> Einige blieben radikal, andere wurden pragmatische Politiker oder sogar Wirtschaftsliberale.
> Ihre Ideen wirken bis heute nach – positiv wie negativ.

Ihr

Eduard Rappold

Dr. Eduard Rappold, MSc ist ein erfahrener Forscher und Arzt, der sich seit Jahrzehnten für geriatrische PatientInnen einsetzt. In seinem Bemühen für Alzheimer-Erkrankte eine immer bessere Versorgung zu ermöglichen, wurde er 2003 mit dem Gesundheitspreis der Stadt Wien für das Ernährungszustandsmonitoring von Alzheimer-Kranken ausgezeichnet. Im Zuge seines Masterstudiums der Geriatrie hat er seine Entwicklung des Epigenetic Brain Protector wissenschaftlich fundiert und empirisch überprüft. Im September 2015 gründete er NUGENIS, ein Unternehmen, mit dem er Wissenschaft und Anwendung zusammenbringen möchte. Damit können Menschen unmittelbar von den Ergebnissen der Angewandten Epigenetik für ihre Gesundheit profitieren. Mit dem Epigenetic Brain Protector hat Dr. Eduard Rappold, MSc bereits für internationales Aufsehen gesorgt – auf der international wichtigsten Innovationsmesse, der iENA, wurde er 2015 mit einer Goldmedaille für hervorragende Leistungen zum Schutz vor Neurodegeneration ausgezeichnet. Auf den Webseiten nugenis.eu, epigenetik.at, spermidine-soyup.com und facebook.com/nugenis können Themen zur Epigenetik und Aktuelles nachgelesen werden.