
Gesundheit ist täglich neu zu schreiben: Wie Epigenetik unser Leben im Jetzt verändert
Gesundheit als Ressource – und als Gegenwart
Es gibt ein einfaches, aber tief wahres Sprichwort: Den wahren Wert erkennt man oft erst, wenn etwas fehlt. Das gilt für sauberes Wasser, Frieden, stabile Ökosysteme – aber vor allem: für die eigene Gesundheit. Wer krank ist, weiß plötzlich, wie kostbar Schlaf ist, wie unersetzlich Beweglichkeit, Konzentration, Schmerzfreiheit, Lebensfreude. Gesundheit ist eine stille Selbstverständlichkeit – bis sie verloren geht.
Doch Gesundheit ist nicht wie ein Rohstoff, den man lagern oder für schlechte Zeiten sparen kann. Sie ist kein Depot. Wenn von „Nachhaltigkeit im Umgang mit Ressourcen“ die Rede ist, geht es meist um fossile Brennstoffe, Wälder oder Böden. Man könnte versucht sein, Gesundheit ebenfalls als solche „Ressource“ zu begreifen – als etwas, das aufgebraucht werden kann, aber mit klugem Management auch erhalten bleibt.
Doch diese Analogie greift zu kurz. Denn bei der Gesundheit ist es nicht der drohende Mangel, der zur Katastrophe führt – sondern die tatsächliche Erschöpfung ist bereits die Krankheit selbst. Anders gesagt: Gesundheit kann nicht „verbraucht“ werden – sie kann nur verloren werden. Und dieser Verlust geschieht nicht abstrakt oder irgendwann in der Zukunft. Er ereignet sich konkret – im Jetzt, im Körper, in den Zellen, in der Psyche.
Gesundheit braucht kein Nachhaltigkeitsziel – sie braucht Präsenz
Während Nachhaltigkeit immer auf das Morgen zielt – auf eine gerechte Zukunft für kommende Generationen – ist Gesunderhaltung ein Akt der Gegenwart. Epigenetisch gesprochen: Jede Erfahrung, jede Handlung, jede Entscheidung im Jetzt schreibt sich in molekularen Mustern ein. Was heute geschieht – wie wir schlafen, wie wir essen, wie wir uns bewegen, wie wir lieben oder leiden – formt bereits die Genexpression von morgen.
Es geht also nicht um Vorratshaltung oder Vermeidung, sondern um bewusste Kooperation mit den Freunden des Lebens: mit Schlaf, Licht, Berührung, Rhythmus, Vertrauen, Natur, Sinn, Atmung, Musik, Bewegung. Diese Kräfte wirken nicht abstrakt oder symbolisch. Sie sind molekulare Signale. Sie aktivieren Gene, modulieren Immunantworten, regulieren Entzündungen, stärken Reparaturmechanismen, schützen Telomere – sie sind die verborgenen Architekten von Gesundheit.
Gesundheit als aktive Ressource
In der Sprache der Salutogenese wird Gesundheit nicht als Zustand verstanden, sondern als aktives Potenzial, das genutzt werden kann, um Herausforderungen zu bewältigen. Aaron Antonovsky sprach von einem „Kohärenzgefühl“ – dem Gefühl, dass das Leben verständlich, handhabbar und sinnvoll ist.
In epigenetischer Perspektive ist dieses Kohärenzgefühl nicht nur ein psychologisches Konzept, sondern ein biologisches Schutzsignal, das über neuronale Netzwerke, hormonelle Regelkreise und zelluläre Genregulation bis in den Zellkern hineinwirkt.
Gesundheit als Ressource heißt also: Ich kann sie nutzen, um mit Krisen umzugehen. Aber ich kann sie nicht aufsparen. Ich muss sie erneuern – täglich. Und das gelingt nur, wenn ich selbst Teil des Prozesses bin: als Wissender, als Handelnder, als Erlebender.
Gesundheit ist Beziehung
Gesundheit entsteht nicht im Vakuum. Sie ist ein Resonanzphänomen. Soziale Beziehungen, Sicherheit, Anerkennung, Zugehörigkeit – all das ist nicht nur „gut für die Seele“, sondern gut für die Zellen. Denn Stress, Isolation, Angst oder dauerhafte Anspannung führen zu epigenetischen Fehlcodierungen, die langfristig zu Krankheit führen können.
Gesundheit ist kooperativ. Sie lebt von Verbundenheit – mit anderen Menschen, mit der Natur, mit dem eigenen Körper und mit einem größeren Sinnzusammenhang.
„Neugeboren durch Epigenetik“
Der vielleicht radikalste Gedanke ist, dass Gesundheit auch ein Wiedergeburtsmoment sein kann. Wer versteht, dass das Leben ständig Gene aktiviert oder stilllegt, der erkennt auch: Jeder neue Tag bietet die Chance, Gesundheit neu zu schreiben. Nicht als Illusion oder durch Wunschdenken – sondern durch konkrete, gelebte, körperlich erfahrbare Prozesse: Bewegung, Ernährung, Licht, Schlaf, Mitgefühl, Atmung, Präsenz.
Einer der berühmten und klugen Sätze in Arthur Schnitzlers «Anatol» heißt: «Es gibt so viele Krankheiten und nur eine Gesundheit. Man muss immer genauso gesund wie die andern, man kann aber ganz anders krank sein wie jeder andere!»
MERKE:
Gesundheit ist keine passive Ressource, die wir nachhaltig „bewahren“ können wie einen Wald. Sie ist ein epigenetischer Fluss, eine ständige Kommunikation zwischen Leben und Zellkern. Sie entsteht im Jetzt, durch die Art, wie wir leben, fühlen, denken, handeln.
Wer gesund sein will, muss mit den Freunden des Lebens kooperieren. Dazu braucht es keine Perfektion – sondern Vertrauen, Wissen, Motivation und Beziehung. So wird Gesundheit nicht nur ein Ziel – sondern ein gelebtes Mittel, um mit dem Leben in Gesundheit selbst im Einklang zu sein.
Ihr
Eduard Rappold
Hinweis: Diese Informationen dienen ausschließlich Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen stets qualifizierte medizinische Fachkräfte.
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