Den Westen verstehen – sind die Eltern schuld? Narzistische Normopathie – Friedensfähigkeit und Kriegslust – Dr. Hans-Joachim Maaz
In diesem aufschlussreichen Vortrag von Dr. Hans-Joachim Maaz werden die Konzepte der narzisstischen Normopathie sowie die menschlichen Tendenzen zu Frieden und Krieg beleuchtet. Dr. Maaz untersucht, wie narzisstische Verhaltensnormen in der Gesellschaft Friedensfähigkeit untergraben und gleichzeitig eine Neigung zu aggressiven und kriegerischen Handlungen fördern können. Dieser Vortrag bietet tiefe Einblicke in psychologische Dynamiken, die sowohl individuelle als auch kollektive Handlungen beeinflussen.
Dr. Hans-Joachim Maaz verwendet den Begriff „narzisstische Normopathie“ tatsächlich, um bestimmte dysfunktionale sozialpsychologische Dynamiken innerhalb der westlichen Gesellschaft zu beschreiben. Laut Maaz zeichnet sich eine narzisstische Normopathie dadurch aus, dass gesellschaftlich akzeptierte Normen und Verhaltensweisen, die eigentlich pathologische Züge aufweisen, als normal oder sogar ideal angesehen werden. Dies kann beispielsweise das übermäßige Streben nach Erfolg, Macht und Ansehen betreffen, das oft auf Kosten zwischenmenschlicher Beziehungen und tieferer emotionaler Verbindungen geht.
Dr. Hans-Joachim Maaz beschreibt die „narzisstische Normopathie“ als ein psychologisches Phänomen, bei dem narzisstische Verhaltensweisen und Einstellungen, die gesellschaftlich als normal oder sogar wünschenswert angesehen werden, tiefgreifende Auswirkungen auf das soziale und politische Verhalten von Individuen und Gruppen haben können. In seinen Überlegungen könnte dieser Zustand auch eine Rolle bei der Förderung von Kriegslust spielen.