„Angst-aggressive Ambivalenz“: Deutsche Paranoia und Kriegslust gegenüber Russland

Die Widersprüche europäischer Werte: Deutsche „Kriegslust“ und paranoide Ängstlichkeit gegenüber „Feind Putin“

Deutschland und die EU propagieren Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Frieden, Solidarität, Nachhaltigkeit und Menschenrechte. Doch die Reaktion Deutschlands auf Russland und den Ukraine-Krieg zeigt ein paradoxes Verhältnis zwischen pazifistischem Selbstbild und militärischer Eskalationsbereitschaft.

Wie passt die moralische Betonung des Friedens mit der zunehmenden militärischen Rhetorik gegen Russland zusammen?

Warum ist ausgerechnet Deutschland, historisch geprägt von Pazifismus, plötzlich so aggressiv in seiner Kriegsrhetorik?

Wie erklären sich die emotionale Aufladung und die extreme Feindprojektion auf Putin?


1. Der Widerspruch zwischen „Friedensnation“ und „Kriegslust“

> Nach 1945: Deutschland als geläuterte Friedensnation

  • Nach zwei Weltkriegen war Deutschland das Symbol für militärische Zurückhaltung.
  • Die Bundeswehr war jahrzehntelang defensiv ausgerichtet.
  • „Nie wieder Krieg“ wurde zum zentralen Bestandteil der deutschen Identität.

> 2022: Plötzliche Eskalationsbereitschaft gegenüber Russland

  • Nach dem Ukraine-Krieg gab es einen radikalen Stimmungswandel:
    • Waffenlieferungen in Kriegsgebiete (zuvor tabuisiert).
    • Rhetorik über „strategische Niederlage Russlands“.
    • „Wir sind im Krieg mit Putin“ (Baerbock) – obwohl Deutschland formal nicht Kriegspartei ist.
    • Aufrüstung der Bundeswehr mit 100 Milliarden Euro.

Deutschland hat sich innerhalb weniger Monate von einer friedensorientierten Nation zu einem der aktivsten Befürworter militärischer Maßnahmen gegen Russland entwickelt.


2. Warum ist die deutsche Kriegsrhetorik besonders intensiv?

A) Protestantische Schuldkultur: Moralischer Absolutismus

  • Deutschland denkt oft moralisch-extremistisch:
    • Früher: Pazifismus war absolute Pflicht („Nie wieder Krieg“).
    • Jetzt: Krieg für „Demokratie und Menschenrechte“ ist absolute Pflicht.
  • Das führt zu moralischer Überidentifikation mit „den Guten“ (Ukraine) und Dämonisierung der „Bösen“ (Russland).
  • Krieg wird nicht mehr als pragmatisches Mittel der Politik gesehen, sondern als moralischer Imperativ.

              Ergebnis: Moralischer Fanatismus ersetzt pragmatische Außenpolitik.


B) Psychologische Projektion: Putin als „Feindbild“ für ungelöste deutsche Ängste

  • Deutschland hat eine historische Schuld gegenüber Russland (20 Millionen tote Sowjets im Zweiten Weltkrieg).
  • Unverarbeitete Schuld kann zu übermäßiger Ablehnung oder moralischer Überkompensation führen.
  • Putin wird als absolute Bedrohung stilisiert – ähnlich, wie früher Hitler dämonisiert wurde.

Deutsche haben eine Tendenz, einen klaren „Bösen“ zu brauchen, um sich selbst moralisch rein zu fühlen.

 

Putin wird emotional überhöht – nicht als normaler geopolitischer Akteur, sondern als „absolutes Böse“.


C) Geopolitische Abhängigkeit von den USA

  • Deutschland ist strategisch abhängig von den USA (NATO, Wirtschaft, Geheimdienste).
  • US-Interessen fordern eine harte Haltung gegen Russland – Deutschland folgt, um seine Allianz mit den USA nicht zu gefährden.
  • Energiepolitik: Der Bruch mit Russland (Nord Stream) hat Deutschland wirtschaftlich geschwächt, aber politisch an die USA gebunden.

Ergebnis: Deutschland übernimmt US-Narrative über Russland ungefiltert.


D) Medienpropaganda und „Moral Panic“

  • Deutsche Medien haben eine extrem einseitige Berichterstattung über Russland.
  • Kaum differenzierte Russland-Analysen – fast nur Feindrhetorik.
  • Wer zu differenziert über Russland spricht, wird schnell als „Putin-Versteher“ oder „Kreml-Propagandist“ diffamiert.

In Deutschland gibt es kaum eine realistische Debatte über Russland – es herrscht eine moralische Schwarz-Weiß-Sicht.


3. Die paradoxe Verbindung von Kriegsrhetorik und Angst

A) Warum Kriegsrhetorik, aber zugleich panische Angst?

  • Aufrüstung, aber Angst vor Eskalation.
  • „Russland darf nicht gewinnen“ – aber Angst vor Atomkrieg.
  • Deutschland fordert Härte gegen Russland – aber will nicht direkt Kriegspartei werden.

Mögliche Erklärung:

  • „Angst-aggressive Ambivalenz“:
    • Angst vor Russland führt zu überkompensierender Kriegsrhetorik.
    • Man hofft, durch Härte Eskalation zu vermeiden – aber schafft genau das Gegenteil.

4. Wirtschaftliche Selbstschädigung als Folge der Emotionalisierung

> Bruch mit Russland hat massive wirtschaftliche Schäden verursacht:

  • Hohe Energiepreise nach Nord-Stream-Sabotage.
  • Industriekrise, Abwanderung von Unternehmen.
  • Abhängigkeit von teurem US-Flüssiggas statt günstigem russischem Gas.

> Deutsche Wirtschaft leidet mehr als US-Wirtschaft – aber Deutschland verteidigt die Sanktionen fanatisch.

Moral ersetzt wirtschaftliche Rationalität – selbst wenn Deutschland dadurch geschwächt wird.


5. Fazit: Deutschland zwischen moralischem Fanatismus und geopolitischer Realität

Deutschland war traditionell eine Friedensnation – doch seit 2022 ist es zu einem der lautesten Befürworter einer harten Russland-Politik geworden.
Kriegsrhetorik und Ängste gehen Hand in Hand – die Kombination aus moralischem Absolutismus und geopolitischer Abhängigkeit verstärkt diesen Widerspruch.
Die wirtschaftlichen Folgen sind für Deutschland enorm – aber der moralische Impuls überlagert rationale Kosten-Nutzen-Abwägungen.

Die Gefahr: Eine Politik, die auf emotionaler Feindprojektion basiert, kann Deutschland langfristig wirtschaftlich und geopolitisch isolieren.

Deutschland braucht dringend eine realistischere Außenpolitik – statt moralischer Überhöhung und wirtschaftlicher Selbstsabotage.

 

 

„Angst-aggressive Ambivalenz“: Ist die deutsche Paranoia gegenüber Russland mit dem Schuldgefühl des Überfalls auf die Sowjetunion und dem Trauma von Stalingrad verbunden?

Die paranoide Angst vor Russland und die gleichzeitige aggressive Kriegsrhetorik in Deutschland sind tief mit unverarbeiteten historischen Schuldgefühlen und dem Trauma der Niederlage im Zweiten Weltkrieg verknüpft.

Warum reagieren die Deutschen in der Ukraine-Krise emotionaler, aggressiver und ängstlicher als andere europäische Länder?

Ist die Fixierung auf Putin als „Feind“ eine Wiederholung alter Schuld- und Angstkomplexe aus dem Zweiten Weltkrieg?


1. Historische Schuld und die „Überkorrektur“ gegenüber Russland

A) Schuldkomplex: Die Last des deutschen Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion

  • Der Überfall auf die Sowjetunion (22. Juni 1941, „Unternehmen Barbarossa“) war der brutalste Feldzug der Wehrmacht.
  • 20–27 Millionen Sowjetbürger starben – darunter Millionen Zivilisten.
  • Massenerschießungen, Hungerblockaden (Leningrad), Kriegsgefangenenmorde – Deutschland führte einen beispiellosen Vernichtungskrieg gegen die UdSSR.

Folge: Die deutsche Nachkriegspolitik hatte lange eine „besondere Verantwortung“ gegenüber Russland.


B) Das Trauma von Stalingrad (1942/43) als tiefsitzende Angst

  • Die Niederlage bei Stalingrad (Januar 1943) war der symbolische Wendepunkt des Krieges.
  • Die Wehrmacht wurde gedemütigt, Hunderttausende Soldaten starben oder gingen in Gefangenschaft.
  • Stalingrad wurde zum Trauma in der deutschen Erinnerungskultur – die Angst vor der russischen Armee ist seither tief verankert.

Russland ist in der deutschen Psyche sowohl Opfer als auch Sieger – eine paradoxe emotionale Verbindung aus Schuld und Angst.


2. Die emotionale Überreaktion auf den Ukraine-Krieg: Wiederholung alter Muster?

A) Überkompensation: Schuldumkehr in moralische Selbstgerechtigkeit

  • Nach 1945: „Nie wieder Krieg gegen Russland“ – Deutschland suchte Ausgleich mit Moskau.
  • Nach 2022: Deutschland ist plötzlich einer der härtesten Gegner Russlands in Europa.
  • Warum?
    • Psychoanalytische Erklärung:
      > Unverarbeitete Schuld kann in Überkompensation umschlagen.
      > Statt Verantwortung für den Krieg zu tragen, wird die Schuld durch eine extreme „Moralpanik“ gegen Putin und Russland abgewehrt.
      > Wer Russland am stärksten ablehnt, ist (unterbewusst) am stärksten von der Schuld belastet.

Deutschland versucht, sich als „Verteidiger der Freiheit“ zu inszenieren – um nicht mehr mit den Verbrechen des Zweiten Weltkriegs in Verbindung gebracht zu werden.


B) Feindbild Putin = Neue Projektionsfläche für Hitler?

  • Hitler war das personifizierte Böse in der deutschen Geschichte.
  • Putin wird in den Medien nun ähnlich dämonisiert („Diktator“, „Völkermörder“, „zweiter Hitler“).
  • Die emotional aufgeladene Rhetorik gegen Putin gleicht der Rhetorik gegen Hitler.

Psychologische Erklärung:
> Putin als „neuer Hitler“ erlaubt es Deutschland, diesmal auf der „richtigen Seite der Geschichte“ zu stehen.
> Die Vergangenheit wird umgekehrt: Deutschland sieht sich nicht mehr als Täter, sondern als moralischer Kämpfer gegen das Böse.


3. Angst-aggressive Ambivalenz: Warum Hass und Angst gleichzeitig?

Angst vor Russland als historische Prägung

  • Deutschland hat zweimal gegen Russland Krieg geführt (1914-1918, 1941-1945) – und beide Male verloren.
  • Die russische Armee wurde in der deutschen Erinnerung als unbesiegbar, grausam und übermächtig dargestellt.
  • Der Albtraum der „russischen Rache“ (1945) sitzt tief in der deutschen Psyche.

Gleichzeitig aggressive Rhetorik – warum?

  • Durch extreme Kriegsrhetorik versucht Deutschland, die Angst zu kontrollieren.
  • Wenn Russland als „böser Feind“ definiert wird, fühlt man sich moralisch überlegen – und nicht mehr als Schuldiger.
  • „Wenn wir Putin besiegen, sind wir nicht mehr Täter, sondern Retter.“

> Deutschland schwankt zwischen Panik („Putin könnte uns angreifen!“) und Kriegsfantasien („Russland muss besiegt werden!“).


> Ein unbewusster Versuch, die alte Schuld auszulöschen – indem man diesmal auf der „richtigen Seite“ kämpft.


4. Die wirtschaftliche Selbstzerstörung als Folge der emotionalen Überreaktion

Deutschland hat sich durch Sanktionen und Energiepolitik selbst geschadet

  • Bruch mit Russland → Energiekrise, Deindustrialisierung, Inflation.
  • Aber: Die deutsche Politik verteidigt diese Entscheidungen fanatisch.
  • Warum?
    • Moralische Verbohrtheit (kein Rückzug möglich, ohne „Gesichtsverlust“).
    • Unbewusste Schuldkompensation („Leiden für die richtige Sache“).

Deutschland wiederholt ein historisches Muster: Emotional überhöhte Feindbilder führen zu irrationalen, selbstzerstörerischen Entscheidungen.


Lösung: Deutschland sollte sich mit seiner Geschichte ehrlich auseinandersetzen – statt Schuld in neue Feindbilder zu projizieren.

 

Ihr

Eduard Rappold

Dr. Eduard Rappold, MSc ist ein erfahrener Forscher und Arzt, der sich seit Jahrzehnten für geriatrische PatientInnen einsetzt. In seinem Bemühen für Alzheimer-Erkrankte eine immer bessere Versorgung zu ermöglichen, wurde er 2003 mit dem Gesundheitspreis der Stadt Wien für das Ernährungszustandsmonitoring von Alzheimer-Kranken ausgezeichnet. Im Zuge seines Masterstudiums der Geriatrie hat er seine Entwicklung des Epigenetic Brain Protector wissenschaftlich fundiert und empirisch überprüft. Im September 2015 gründete er NUGENIS, ein Unternehmen, mit dem er Wissenschaft und Anwendung zusammenbringen möchte. Damit können Menschen unmittelbar von den Ergebnissen der Angewandten Epigenetik für ihre Gesundheit profitieren. Mit dem Epigenetic Brain Protector hat Dr. Eduard Rappold, MSc bereits für internationales Aufsehen gesorgt – auf der international wichtigsten Innovationsmesse, der iENA, wurde er 2015 mit einer Goldmedaille für hervorragende Leistungen zum Schutz vor Neurodegeneration ausgezeichnet. Auf den Webseiten nugenis.eu, epigenetik.at, spermidine-soyup.com und facebook.com/nugenis können Themen zur Epigenetik und Aktuelles nachgelesen werden.