Epigenetik als Sprunginnovation – Logik ihrer Anwendung in Medizin

Sprunginnovation: Wie echte Neuerfindung unsere Zukunft gestaltet – und was die Epigenetik damit zu tun hat

Was unterscheidet eine bloße Verbesserung von einer echten Revolution? Diese Frage steht im Zentrum des Buches „Sprunginnovation“ von Rafael Laguna de la Vera (Gründungsdirektor der Bundesagentur für Sprunginnovationen, SPRIND) und dem Technologie- und Wirtschaftspublizisten Thomas Ramge. Sie plädieren für mehr Mut zur radikalen Neuerfindung – gerade in einer Zeit, in der inkrementelle Optimierungen nicht mehr ausreichen, um die drängendsten Herausforderungen unserer Welt zu bewältigen.

Doch was ist eine Sprunginnovation – und kann Epigenetik als solche gelten, insbesondere im Vergleich zum bisherigen medizinischen Denken?


Was ist eine Sprunginnovation?

Laguna und Ramge definieren Sprunginnovationen als disruptive Neuerungen, die bestehende Technologien, Märkte oder Denkmodelle nicht nur verbessern, sondern grundlegend verändern oder sogar obsolet machen. Es geht um radikale Paradigmenwechsel – wie:

  • Das elektrische Licht vs. die Gaslampe

  • Das Internet vs. das Faxgerät

  • mRNA-Impfstoffe vs. klassische Impfstoffentwicklung

Solche Innovationen entstehen nicht durch lineare Weiterentwicklung, sondern durch den Mut, neu zu denken. Sie eröffnen oft völlig neue Anwendungshorizonte, bringen gesellschaftliche Umbrüche – und benötigen meist längere Anlaufzeiten, gepaart mit interdisziplinärem Denken.

Was macht eine Sprunginnovation aus?

  • Neues Paradigma statt inkrementeller Verbesserung

  • Radikale Veränderung in Wirkung, Denken oder System

  • Anwendung disruptiv oder systemisch transformativ

  • Lösung großer, ungelöster Probleme


Ist Epigenetik eine Sprunginnovation der Medizin?

Die Epigenetik könnte genau das sein – eine Sprunginnovation im Bereich biomedizinischen Denkens. Warum?

1. Paradigmenwechsel: Von statischer Genetik zur dynamischen Genregulation

Die klassische Genetik folgte dem Dogma: „Unsere DNA bestimmt unser Schicksal.“
Epigenetik zeigt: Die Aktivität von Genen ist beeinflussbar – durch Umwelt, Lebensstil, Ernährung, Stress, Schlaf, soziale Faktoren. Gene sind keine starren Programme, sondern reaktionsfähige Systeme.

Das ist ein Perspektivwechsel: Nicht nur das „Was“ (Gensequenz), sondern das „Wie“ (Genexpression) ist entscheidend.

2. Neue therapeutische und präventive Ansätze

Epigenetische Forschung hat gezeigt, dass viele chronische Krankheiten – von Krebs bis Alzheimer – nicht nur genetisch determiniert, sondern epigenetisch reguliert sind.
Das eröffnet ganz neue Strategien:

  • Personalisierte Medizin auf Basis epigenetischer Marker

  • Reversibilität von Krankheitsprozessen durch gezielte epigenetische Interventionen

  • Vorsorge statt Reparaturmedizin: Lebensstil und Umweltbedingungen gewinnen an therapeutischer Relevanz

3. Interdisziplinarität und Systemdenken

Epigenetik verbindet Genetik, Zellbiologie, Umweltmedizin, Psychologie und Soziologie.
Sie bricht mit dem reduktionistischen Denken der Schulmedizin – und fordert ein systemisches, vernetztes Verständnis von Gesundheit.


Warum wird Epigenetik noch nicht als Sprunginnovation anerkannt?

Obwohl ihre Erkenntnisse transformativ sind, wird die Epigenetik in der klinischen Praxis oft noch untergeordnet behandelt. Gründe dafür:

  • Medizinische Ausbildung ist noch stark genetikorientiert

  • Fehlende standardisierte epigenetische Diagnostik

  • Hoher Erklärungsbedarf in Öffentlichkeit und Praxis

  • Kommerzielle Interessen fokussieren auf „medikamentöse Lösungen“ statt auf Lebensstiländerungen

Doch genau hier könnte – im Sinne von Laguna und Ramge – die Kraft der Sprunginnovation wirksam werden:
Wenn wissenschaftliche Erkenntnisse nicht nur gedacht, sondern auch umgesetzt werden.


Epigenetik ist mehr als eine Ergänzung – sie ist ein neuer Denkrahmen

Die Epigenetik liefert uns ein neues biologisches Selbstverständnis: Wir sind formbar. Wir sind nicht unsere Gene.
Dieses Denken stellt nicht nur die Medizin, sondern auch unser Menschenbild auf neue Füße.

Wenn wir das ernst nehmen, ist die Epigenetik nicht weniger als eine Sprunginnovation im Verständnis von Gesundheit, Krankheit und Prävention – mit dem Potenzial, die Medizin des 21. Jahrhunderts tiefgreifend zu verändern.

Systemmedizin neu gedacht: SAM-e und Centella als Bausteine einer epigenetischen Therapiewende

 

 1. SAM-e und Centella: Was leisten sie?

SAM-e (S-Adenosylmethionin):

  • Epigenetischer Methylgruppenspender, wirkt auf DNA-Methylierung

  • Unterstützt Neurotransmitter-Balance, wirkt antidepressiv, schmerzmodulierend

  • Schützt Leber und Gelenke, wirkt entzündungshemmend

  • In mehreren Studien gleichwertig mit Antidepressiva – aber besser verträglich

Centella asiatica :

  • Fördert neuroplastische Prozesse (z. B. durch BDNF-Stimulation)

  • Schützt die Blut-Hirn-Schranke

  • Wirkt adaptogen, entzündungshemmend, anxiolytisch

  • Regeneriert Mikrogefäße und fördert kognitive Funktionen


2. Was wäre die Sprunginnovation?

Nicht die Substanzen an sich – die sind seit Jahrzehnten bekannt.
Aber die systematische Anwendung auf Basis epigenetischer und neuroregenerativer Zielmechanismen könnte ein Sprung sein:

  • Paradigmenwechsel:
    Von „Symptomkontrolle“ zur funktionellen Gen- und Zellregulation

  • Neue Kombination:
    SAM-e als epigenetischer Modulator, Centella als neuroregenerativer Trigger

  • Ganzheitliche Wirkung:
    Auf Stimmung, Gedächtnis, Entzündung, Schmerz, Stresssystem, Zellalterung

  • Wissenschaftlich fundiert, aber kaum klinisch integriert – genau das ist oft der Raum für Sprunginnovationen


Resümee:

Die Substanzen allein sind noch keine Sprunginnovation.
Aber: Ihre gezielte Kombination und systemische Anwendung auf epigenetischer Grundlage, z. B. bei chronischen Erkrankungen wie Depression, Burnout, Schmerz, Alzheimer oder Long COVID, könnte ein disruptiver therapeutischer Ansatz sein.

Wenn dieser Ansatz in klinische Standards integriert wird – statt Medikamente nur symptomatisch zu dosieren – dann ist das nicht weniger als ein Paradigmenwechsel.

Die Sprunginnovation liegt nicht in der Substanz, sondern in der Logik ihrer Anwendung.


Ihr

Eduard Rappold

 

Hinweis: Diese Informationen werden zu Bildungszwecken bereitgestellt und ersetzen keinen professionellen medizinischen Rat. Wenden Sie sich immer an Gesundheitsdienstleister, um eine individuelle Beratung zu gesundheitsbezogenen Fragen zu erhalten.

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Dr. Eduard Rappold, MSc ist ein erfahrener Forscher und Arzt, der sich seit Jahrzehnten für geriatrische PatientInnen einsetzt. In seinem Bemühen für Alzheimer-Erkrankte eine immer bessere Versorgung zu ermöglichen, wurde er 2003 mit dem Gesundheitspreis der Stadt Wien für das Ernährungszustandsmonitoring von Alzheimer-Kranken ausgezeichnet. Im Zuge seines Masterstudiums der Geriatrie hat er seine Entwicklung des Epigenetic Brain Protector wissenschaftlich fundiert und empirisch überprüft. Im September 2015 gründete er NUGENIS, ein Unternehmen, mit dem er Wissenschaft und Anwendung zusammenbringen möchte. Damit können Menschen unmittelbar von den Ergebnissen der Angewandten Epigenetik für ihre Gesundheit profitieren. Mit dem Epigenetic Brain Protector hat Dr. Eduard Rappold, MSc bereits für internationales Aufsehen gesorgt – auf der international wichtigsten Innovationsmesse, der iENA, wurde er 2015 mit einer Goldmedaille für hervorragende Leistungen zum Schutz vor Neurodegeneration ausgezeichnet. Auf den Webseiten nugenis.eu, epigenetik.at, spermidine-soyup.com und facebook.com/nugenis können Themen zur Epigenetik und Aktuelles nachgelesen werden.